Im Forschungsprojekt SkyCab wird seit Februar 2020 ein Flugtaxi mit dazugehörigem Mobilitätskonzept für die innereuropäische Modellregion zwischen Maas, Rhein und Ruhr entwickelt. Die Frage, wie Flugtaxis ein Baustein moderner Mobilitätsplanungen sein können, steht für das breit aufgestellte Projektkonsortium unter Leitung der FH Aachen im Vordergrund. Auf Basis der daraus abgeleiteten "Mobilitätsmission" wird das neuartige, modular aufgebaute Flugtaxi SkyCab konzipiert. Dabei werden die Wünsche und Bedarfe der Bürger*innen aus der Region berücksichtigt und verschiedene Nutzungsszenarien im Bereich Personentransport, Rettungsmedizin und Logistik angedacht. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und läuft bis Dezember 2022.
Das SkyCab wird von einem breit aufgestellten Projektkonsortium aus den Bereichen Flugzeug- und Automobilbau, Design sowie Expert*innen neuer Mobilitätsformen entwickelt. Die Konsortialpartner*innen sind: FH Aachen, Braunwagner GmbH, OECC Concepts & Consulting GmbH, MOQO Digital Solutions GmbH, RLE IN-TERNATIONAL GmbH, FEV Vehicle GmbH, Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH sowie Stadt Aachen mit dem Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa. Das Team erarbeitet Szenarien für den ökonomisch und ökologisch sinnvollen Einsatz des Flugtaxis in Nordrhein-Westfalen und der EUREGIO. Die FH Aachen übernimmt die wissenschaftliche Leitung des Projekts mit drei Fachbereichen sowie den Forschungskompetenzen Flugzeugbau, Automobiltechnik, Energiespeichersysteme, Multi-Media und Kommunikation sowie Verkehrsraumplanung. Unterstützt wird das Projekt außerdem durch die assoziierten Partner*innen Rheinland Air Service, Stadt Mönchengladbach, Nahverkehr Rheinland und FEV Consulting.
Laut Studienergebnissen sind langfristig Taxi-äquivalente Preise machbar. Es ist zudem denkbar, dass durch die effektive Nutzung des SkyCab während Leerlaufzeiten – z.B. für Gütertransporte – weitere Einnahmen generiert werden können. Das könnte sich dann auch auf die Flugpreise auswirken.
Diese Frage kann aktuell noch nicht eindeutig beantwortet werden, denn die europäischen Regularien für den Betrieb von Flugtaxis werden noch entwickelt. Aktuell legen die "Standardised European Rules of the Air" für den Sichtflug eine Mindesthöhe von 300 m über dem höchsten Hindernis im Umkreis von 600 m fest, wenn besiedelte Flächen überflogen werden. Über freien Flächen wird eine Mindestflughöhe von 150 m über dem höchsten Hindernis in 150 m Umkreis gefordert.
Das SkyCab wird vor allem während des Start- und Landevorgangs hörbar sein, geräuschlos wird die Mobilität mit dem Flugtaxi also nicht. Im Forschungsprojekt wird nach geeigneten städtischen Bereichen gesucht, in denen ein Flugtaxi starten und landen könnte. Der Flug wird jedoch insgesamt deutlich leiser als ein Helikopter - mit dem Ziel nicht lauter als eine innerstädtische Straße zu werden.
Um erfolgreich zu sein, muss ein Flugtaxi nicht nur schnell und flexibel, sondern auch nachhaltig werden. Das SkyCab wird daher voll-elektrisch angetrieben und hat eine Reichweite von ca. 100 km bei einer Reisegeschwindigkeit von ca. 240 km/h.
SkyCab ist ein Forschungsprojekt. Ende 2022 wird im Laufe des Projektes ein skalierter Demonstrator, also eine Art Drohne, die Flugfähigkeit beweisen.
Das SkyCab ist für vier Personen ausgelegt. Zu Beginn der Inbetriebnahme im städtischen Verkehr wird das SkyCab durch einen Piloten gesteuert. Perspektivisch könnte das Flugtaxi autonom fliegen.